musica serenata Programm 2011

Ökumenischer Förderkreis der Kirchenmusik
in Kenzingen e.V.

musica serenata

Die Konzertreihe "musica serenata" macht in diesem Jahr wieder Station in allen vier Ortsteilen: neben den Kirchen in Kenzingen, Bombach und Nordweil werden wir erneut im Hecklinger Schmuckkästlein, dem Alten Schloss zu Gast sein.

Nach der erstmals im Winter angebotenen Neuauflage von "Musik und Wandern" spannt sich ein beinahe symmetrischer Bogen, in dessen Zentrum das Festkonzert zum 350-jährigen Jubiläum der ehem. Franziskanerkirche (seit 1891 evangelische Kirche) steht. Die Kantorei singt - dazu passend - im Verein mit Solisten und Orchester geistliche Werke der Barockzeit. Doch was wäre ein Jubiläum ohne den Blick nach vorne: Worte des Franz von Assisi werden in einer eigens für dieses Konzert in Auftrag gegebenen Komposition vom ganzen Ensemble uraufgeführt.

Zwei Konzerte in Duo-Besetzung flankieren das Sommerkonzert: im Mai erklingt in Hecklingen Musik des frühen 20. Jahrhunderts für Violine und Cello. Im Oktober ermöglicht die Interpretation von Werken J.S. Bachs mit Gambe und Orgel (in Bombach) Ein- und Rückblicke in die Klangwelt des frühen 18. Jahrhunderts.

Solokonzerte "alter Bekannter" stehen am Anfang und Ende unseres Spannungsbogens. Jean-Claude Zehnder eröffnet diesen mit einem Orgelkonzert, Sybille Schaible (mit instrumentaler Begleitung) beschließt ihn mit barocken Adventskantaten bei Kerzenschein in Nordweil.

Jakoba Marten-Büsing und Matthias Franz

Übersicht 2011
So.16.01.,14 Uhr Krippenwanderung
So.10.04.,17 Uhr Orgelmusik zur Passion
Sa.21.05.,20 Uhr Violine und Violoncello
So.17.06.,20 Uhr Festkonzert zum 350-jährigen Jubiläum der Franziskanerkirche
Sa.22.10.,20 Uhr Orgel und Gambe treffen auf Johann Sebastian Bach
So.11.12.,17 Uhr Adventsmusik bei Kerzenschein

Sonntag, 16. Januar 2011, 14 Uhr
Evangelische Kirche Kenzingen

Krippenwanderung

Musik und Wandern einmal anders: eine Winterwanderung durch die (hoffentlich verschneite) Landschaft soll uns zu einigen Weihnachtskrippen unserer Stadt führen. Fachkundige Erläuterungen zur jeweiligen Krippe werden eingerahmt von Orgelmusik und weihnachtlichen Liedern zum Mitsingen.

Die vorgesehenen Stationen sind: Evangelische Kirche Kenzingen, Stadtkirche St. Laurentius, St. Sebastian Bombach, St. Barbara Nordweil.

Für Interessierte, die nicht so gut zu Fuß sind, wird ein Fahrdienst eingerichtet (tel. Anmeldung unter 07644/4368 erbeten).

Eintritt frei (um Spenden wird gebeten)

Sonntag, 10. April, 17 Uhr
Evangelische Kirche Kenzingen

Orgelmusik zur Passion

An der Orgel: Jean-Claude Zehnder

Jean-Claude Zehnder unterrichtete 1972 bis 2006 die Orgelklasse der Schola Cantorum Basiliensis (Hochschule für alte Musik an der Musik-Akademie der Stadt Basel), aus der zahlreiche, mittlerweile bekannte Musiker hervorgingen. Als Organist am Dom zu Arlesheim spielt er die prächtige Johann-Andreas-Silbermann- Orgel von 1761. Seine Aktivitäten umfassen Konzerte und CDs, Unterricht an Orgelakademien (Leipzig, Marchena/Sevilla, Bordeaux) und musikwissenschaftliche Publikationen. Eine umfassende Darstellung der Jugendwerke J. S. Bachs erschien im Jahr 2009.

Eintritt frei (um Spenden wird gebeten

Samstag, 21. Mai, 20 Uhr
Altes Schloss Hecklingen

Violine und Violoncello

Catherine Bottomley, Violine
Juris Teichmanis, Violoncello

Streicherkammermusik in minimalistischer Besetzung - Musik für Violine und Violoncello. Zwei Instrumente, welche die Eckpfeiler eines Streichquartetts bilden, treten nun in direkten Dialog. Die Geigerin Catherine Bottomley (sie ist erste stellvertretende Konzertmeisterin des Philharmonischen Orchesters Freiburg) und der Cellist Juris Teichmanis (Solocellist beim Barockorchester Stuttgart) spielen das 1914 unter Einfluss des ersten Weltkrieges komponierte Duo op. 7 von Zoltán Kodály, und von Maurice Ravel die Sonate für Violine und Violoncello von 1922, welche dem 1918 verstorbenen Claude Debussy gewidmet ist. Außerdem erklingen kurze Duos des hierzulande wenig bekannten russischen Komponisten Reinhold Glière (1875-1956).

Eintritt: 9.- € (ermäßigt 7.- €), Kinder unter 12 Jahren frei

Sonntag, 17. Juli, 20 Uhr
Evangelische Kirche Kenzingen

Festkonzert zum 350-jährigen Jubiläum der Franziskanerkirche

Sibylle Schaible, Sopran
Kantorei der Evangelischen Kirchengemeinde,
Arundo-Ensemble, Freiburg (Leitung: Jaime Gonzaléz)
Gesamtleitung: Jakoba Marten-Büsing

Heinrich Schütz (1585 -1672)
Cantate Domino SWV 81 für vier Stimmen und Basso Continuo

Jan Dismas Zelenka (1679-1745)
Sonata II g-moll ZWV 182 für 2 Oboen, Fagott, und B.C.

Otfried Büsing (geb. 1955)
Lieder des Heiligen Franziskus (2011)
Kantate nach Texten von Franz von Assisi
für Sopran, Alt, kleinen Chor und Instrumente (Oboe, Englisch Horn, Fagott, Violoncello, Kontrabass und Cembalo mit Nebeninstrumenten)
- Uraufführung -

Jan Dismas Zelenka
Sonata VI c-moll ZWV 186 für 2 Oboen, Fagott und B.C.
Dixit Dominus für Soli, Chor und Orchester

Mit Werken zweier bedeutender Meister der Barockzeit am Dresdner Hof und einem für dieses Konzert komponierten Werk des zeitgenössischen Komponisten Otfried Büsing feiern wir musikalisch 350 Jahre Franziskanerkirche in Kenzingen.

Wir tragen damit mehreren Komponenten des Festes Rechnung: Feiern doch seit Generationen evangelische Christen ihren Gottesdienst in der ehemaligen katholischen Klosterkirche des Franziskanerordens in enger Nachbarschaft zur weiter von den katholischen Mitchristen genutzten Kapelle im ehemaligen Chorraum der Kirche:
So treffen in diesem Konzert in enger Nachbarschaft Psalmvertonungen aus evangelischer und katholischer Feder aufeinander, sowie eine neue Vertonung von Worten des Franz von Assisi, die klanglich die Brücke vom Barock in unsere Zeit hinein bildet.
Der Komponist Otfried Büsing, der eine Professur an der Musikhochschule Freiburg innehat, ist unserer Gemeinde seit langem verbunden.

Mit dem Böhmen Jan Dismas Zelenka, der im 18. Jahrhundert als Kontrabassist und später als Kirchenkomponist an der Dresdner Hofkirche seinen Dienst tat, und Heinrich Schütz, der hundert Jahre vor ihm Kapellmeister der Dresdner Hofkapelle war, wird hingegen die Erbauungszeit der Kirche im Klang vergegenwärtigt.

Das Arundo-Ensemble, dessen Mitglieder größtenteils auch beim Ensemble Recherche engagiert sind, ist eine Formation, die sowohl für Barockmusik als auch für die Interpretation der Musik des 21. Jahrhunderts prädestiniert ist.

Eintritt: 12.- € (ermäßigt 9.- €), Kinder unter 12 Jahren frei

Samstag, 22. Oktober, 20 Uhr
St. Sebastian, Bombach

Orgel und Gambe treffen auf Johann Sebastian Bach

Ekkehard Weber, Viola da gamba
Jakoba Marten-Büsing, Orgel

Christian Friedrich Daniel Schubart schrieb 1784 über die Viola da gamba: "Sie hat 6 Saiten, und ist von ausnehmender Anmuth. Die Nachtstücke lassen sich herrlich darauf vortragen; überhaupt alles was Anmuth und Zärtlichkeit athmet. Dieses Instrument erfordert viel Gefühl, und nur wenige können es so spielen, wie es seiner Natur nach behandelt werden muß."
Die Cello-Suiten (Nr. 2 und Nr. 5) verändern ihren Charakter durch die Benutzung einer Viola da gamba sehr nachhaltig, gewinnen eine neue Beleuchtung und werden auf eine ganz andere Weise erlebbar. Man entdeckt sehr viel mehr französischen Esprit in dieser Musik - und sehr viel weniger titanisches Pathos.
Doch auch die Orgel, die "Königin der Instrumente", hat neben Klangpracht zarte Töne im Repertoire. Bach hat in seiner Einrichtung des Konzertes von Antonio Vivaldi für zwei Violinen und Orchester (BWV 596) mit genauen Angaben zur Registrierung, die dem Klang der Violine Rechnung tragen sollen, den feinsinnigen Möglichkeiten der Orgel ein Denkmal gesetzt. Gambe und Orgel werden gemeinsam mit der Sonate in G (BWV 1027, ursprünglich für Gambe und Cembalo) erklingen.

Eintritt: 9.- € (ermäßigt 7.- €), Kinder unter 12 Jahren frei

Sonntag, 11. Dezember, 17 Uhr
St. Barbara Nordweil

Adventsmusik bei Kerzenschein

Sibylle Schaible, Sopran
Dietrich Hakelberg, Zink

Mit Adventskantaten der Barockzeit laden uns Sibylle Schaible und Dietrich Hakelberg in eine ganz eigene vorweihnachtliche Klangwelt ein.

Zinken, vor allem im 16. und 17. Jahrhundert weit verbreitet, nehmen eine Mittelstellung zwischen Holz- und Blechblasinstrumenten ein. Sie sind aus Holz gefertigt und ähnlich einer Blockflöte mit sechs vorderständigen Tonlöchern und einem Daumenloch versehen, werden aber wie Trompeten oder Posaunen mit einem Kesselmundstück angeblasen.

Vom Klang sagt man, er sei wie kein anderes Instrument der menschlichen Stimme nah. So bietet es sich an, bei Kantaten, die ursprünglich für zwei Gesangssolisten geschrieben wurden, die menschliche Stimme einmal mit der Stimme des Instrumentes Zink zu verbinden.

Eintritt: 9.- € (ermäßigt 7.- €), Kinder unter 12 Jahren frei